Knochenschwund kann man vorbeugen und auch gut behandeln. Zur Diagnose misst man die Dichte der Knochen
Wie viel Masse der Knochen verloren hat, lässt sich mithilfe einer Knochendichtemessung herausfinden. Eine erniedrigte Knochendichte bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das Risiko für Brüche erhöht ist. Für die Entscheidung, ob und welche Therapie nötig ist, muss der Arzt das individuelle Risiko seines Patienten für einen Knochenbruch berücksichtigen.
„Hatte jemand bereits einen osteoporosebedingten Bruch, ist immer eine medikamentöse Therapie erforderlich, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Brüche sehr hoch“, so Dr. Michael Pfeifer, Forschungsleiter am Institut für klinische Osteologie in Bad Pyrmont. Es gibt eine Reihe verschiedener Substanzen, die die Bruchgefahr verringern. Dazu gehören vor allem die sogenannten Bisphosphonate. Sie bremsen den Knochenabbau und senken das Bruchrisiko um bis zu 90 Prozent.
Kalzium und Vitamin D
Wer ein erhöhtes Osteoporoserisiko hat oder bereits erkrankt ist, sollte in jedem Fall auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D achten. Empfohlen werden 1200 bis 1500 Milligramm Kalzium und 400 bis 1200 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D pro Tag. Viel Kalzium steckt in Milchprodukten, Obst und Gemüse, Vitamin D vor allem in fettem Seefisch.
Damit der Körper genügend Vitamin D bilden kann, braucht er auch Sonnenlicht. Deshalb sollte man täglich eine halbe Stunde an die frische Luft gehen. Wer wenig nach draußen kommt oder sich unsicher ist, ob er genügend Vitamin D und Kalzium zu sich nimmt, kann sich in der Apotheke beraten lassen und ein entsprechendes Präparat einnehmen. Körperliche Aktivität beugt Osteoporose vor und ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Sie hilft nicht nur, Muskeln und Knochen zu stärken. Auch Koordination und Gleichgewichtssinn werden besser, was das Risiko für Stürze und Brüche verringert. Wer bereits Osteoporose hat, fragt am besten seinen Arzt, welcher Sport infrage kommt. Gut geeignet ist beispielsweise sanftes Krafttraining mit einem Thera-Band.
Die Knochendichte messen
Eine Knochendichtemessung hilft dabei, Osteoporose früh zu erkennen. Die weltweit verbreitetste Methode ist die DXA-Technik („Dual-Röntgen-Absorptiometrie“). Dabei werden meist Lendenwirbelsäule und Oberschenkelhals geröntgt, wobei die Strahlenbelastung relativ niedrig ist. Je geringer die Knochendichte ist, desto leichter können die Strahlen den Knochen durchdringen. Angeboten wird die Untersuchung beispielsweise bei Orthopäden. Die Kassen übernehmen die Kosten (etwa 40 Euro) aber nur nach Brüchen ohne erkennbaren Grund. Die Ultraschallmessung der Knochendichte ist bislang nicht zuverlässig genug, um die DXA ersetzen zu können.