Auch wenn eine gesunde Lebensweise genügend Vitamine liefern sollte, sind Vitaminpräparate für manche Menschen besonders wichtig.
Der Einsatz von Vitaminpillen ist nicht ganz unumstritten, denn eigentlich sind in unseren hoch zivilisierten Ländern tatsächliche Vitaminmangelerkrankungen ausgesprochen selten. Andererseits ist klar bewiesen, dass die meisten Menschen unter einer Unterversorgung an Vitaminen leiden. Unterversorgung ist allerdings nicht mit Mangelerkrankung gleich zu setzen. Vitamine sollten daher nicht planlos eingesetzt werden, sondern immer ein bestimmtes Ziel verfolgen. Senioren leiden beispielsweise besonders häufig unter einer chronischen Entzündung der Magenschleimhaut und nehmen deshalb oft viel zuwenige Vitamine aus der Nahrung auf. Daneben gibt es eine Reihe von Zivilisationserscheinungen, die eine regelmäßige Einnahme von Vitaminpillen ebenfalls durchaus rechtfertigen können.
Vitamine und Diabetes
Es gibt mittlerweile zahlreiche Hinweise darauf, dass eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen den Verlauf der Zuckerkrankheit positiv beeinflussen kann. Menschen mit Diabetes mellitus haben beispielsweise einen um mindestens 30 Prozent niedrigeren Vitamin-C-Spiegel als Gesunde. Die Ursachen dafür sind noch nicht ganz geklärt, man nimmt jedoch an, dass die Körperzellen von Diabetikern einem erhöhten oxidativen Stress ausgesetzt sind, der zur Bildung von freien Radikalen führt; Vitamin C gilt ja als guter Radikalfänger und wird daher scheinbar vermehrt aufgebraucht. Zusätzlich verschlechtert ein hoher Blutglukosespiegel auch die Transportbedingungen von Vitamin C.
Raucher brauchen mehr
Eine Schachtel Zigaretten raubt dem Körper etwa 300 mg Vitamin C, ein Mehrfaches des üblichen Tagesbedarfs. Rauchen senkt außerdem die im Körper verfügbaren Mengen an Vitamin A, D sowie B12 und Folsäure. Zusätzlich verstärkt Rauchen den Verlust von Mineralien in den Knochen und erhöht so das Osteoporose-Risiko. Der Versuch Antioxidantien wie Vitamin A prophylaktisch zu empfehlen ist jedoch fehlgeschlagen, denn hoch dosierte Gaben von Vitamin A haben in verschiedenen Studien sogar zu einer Zunahme der Lungenkrebshäufigkeit geführt, weshalb dieses Vitamin in den letzten Jahren aus den Raucher-Vitaminpillen wieder verschwunden ist. Vitamin C hat sich hingegen bewährt.
Sportler haben erhöhten Vitaminbedarf
Nicht nur Magnesiummangel ist eine bekannte Sportlererscheinung. Bei sehr intensivem Sport kann auch bei einer gesunden Ernährung durch das verstärkte Schwitzen die Versorgung mit den wasserlöslichen Vitaminen sowie den Mineralstoffen Jod, Zink und Eisen kritisch werden. Besonders bei Läufern weiß man, dass die Zahl der roten Blutkörperchen sinken kann; Eisensubstitution kann diesem Phänomen entgegen wirken.
Diät als Vitaminräuber
Aufgrund der reduzierten Nahrungsaufnahme bei den verschiedensten Diäten werden schnell zu wenige Nährstoffe aufgenommen. Eine Unterversorgung mit den wichtigen Vitaminen B2, B6, E und Folsäure sowie mit den Mineralstoffen Eisen und Kalzium kann daher leicht auftreten. Noch dazu führt ein fast vollständiger Verzicht auf Fett unter anderem auch dazu, dass der Körper die fettlöslichen Vitamine E, D und K nicht ausreichend aufnehmen kann. Sinnvoll ist es daher zu jeder Diät ein Vitaminpräparat einzunehmen.
Vitamin A für Computerarbeit
Auch mit einem besonders guten Monitor bleibt Bildschirmarbeit immer eine Strapaze für die Augen. Schuld daran ist vor allem das konzentrierte Sehen auf kurze Distanz. Rote, brennende und schmerzende Augen sind ein Überanstrengungssymptom, das ähnlich einem Muskelkater zu bewerten ist. Bildschirmarbeit steigert aber auch den Bedarf an Vitamin A. Wer seine Augen also zusätzlich entlasten möchte, sollte auf regelmäßige Arbeitspausen, Entspannungsübungen und eine ausreichende Vitamin A Zufuhr achten.
B-Vitamine – Powernahrung gegen Gedächtnisverlust
Bedeutend für Nerven und Gehirn sind insbesondere B-Vitamine. So fanden Wissenschaftler der Stanford-Universität in Kalifornien heraus, dass beispielsweise ein Mangel an Vitamin B1 zu einem Absterben der Hirnzellen führe, woraus eine Abnahme der Leistungsfähigkeit des Gehirns resultieren kann. B-Vitamine spielen eine weitere wesentliche Rolle für das Gehirn, denn sie sorgen auch für den Abbau von Homocystein im Blut, wodurch das Alzheimerrisiko reduziert werden könnte. In einer Studie an über 1000 Männern und Frauen konnte nämlich festgestellt werden, dass Vitamin-B-Unterversorgen Personen eindeutig häufiger an Alzheimer erkrankten (New England Journal of Medicine, 2002).
Ginseng – Aphrodisiakum auch fürs Gehirn
Ginseng wird in Ostasien seit Jahrtausenden zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit, zur Steigerung der Abwehrfähigkeit und zur Vorbeugung des Alterns eingesetzt. Die Einnahme von Präparaten mit Ginseng unterstützt somit eine rege geistige Fitness bis ins hohe Alter, wie in Studien eindeutig nachgewiesen wurde. Anders als vielfach angenommen lässt die Hirnleistung nämlich nicht automatisch mit zunehmendem Alter nach, denn die Kapazität des Gehirns ist in der Regel absolut ausreichend. Wenn dennoch bei vielen älteren Menschen die Denkprozesse langsamer verlaufen, hat dies meist mit einer geringeren Sauerstoffzufuhr und Energieversorgung zu tun als Folge von Arterienverkalkung. Dem kann die Einnahme von Ginseng entgegenwirken, denn Ginseng verbessert die Sauerstoffversorgung im Gehirn.
Ginseng – auch wirksam gegen Burn-out
Vitaminprodukte mit Ginseng sind aber nicht immer nur für Senioren gedacht. Ganz im Gegenteil: die besondere Zusammensetzung macht sie beispielsweise auch für gestresste Manager empfehlenswert. Gerade das Burn-out-Syndrom, früher noch als Managerkrankheit bezeichnet, gilt nämlich heute bereits als Volkskrankheit. Inzwischen ist bekannt, dass Burn-out nicht nur bei Überforderung, sondern auch bei ständiger Unterforderung und Hoffnungslosigkeit entstehen kann. So vielfältig wie die Symptome, so individuell sind auch die Heilungswege: Ginsengpräparate unterstützen in jedem Fall die Entspannung und allgemeine Beruhigung und fördern somit z. B. einen gesünderen Schlaf, wodurch der Kreislauf gestärkt und viele Krankheitssymptome reduziert werden. Die Kombination mit B-Vitaminen wiederum lässt die Nerven wieder stark werden und schützt vor den negativen Auswirkungen von Stress.
Lecithin – Sprit für Körper und Gehirn
Lecithin wird fälschlicherweise gerne mit Nahrungsergänzungen für Senioren in Verbindung gebracht. Ganz zu unrecht, denn Lecithin verdanken wird, dass wir überhaupt denken, lernen und uns etwas merken können. Denn damit die dafür notwendigen Nervenimpulsübertragungen im Gehirn reibungslos funktionieren wird der Botenstoff Acetylcholin, der im Körper selbst hergestellt wird, gebraucht. Den wichtigsten Baustein für diesen Botenstoff stellt aber Cholin, der Hauptinhaltsstoff von Lecithin dar. Ohne Lecithin läuft also im Körper kaum eine Reaktion ab. Lecithin kann zwar gut mit der Nahrung aufgenommen werden, doch heute essen wir einerseits immer weniger Fleisch, Innereien und Eier – die Hauptquellen für Lecithin, und andererseits führen gerade diese Lebensmittel zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Eine tägliche Dosis Lecithin am besten kombiniert mit Vitaminen und Mineralstoffen eignet sich daher optimal für alle, die sich lange vital erhalten möchten oder, wenn erhöhte Konzentration und Leistung erfordert wird.